Archiv für den Monat: Oktober 2010

Colon Hydro Therapie

natur_08_1Die Colon-Hydro-Therapie stellt eine Weiterentwicklung der sogenannten sub- aqualen Darmbäder dar, die um 1912 von Anton Brosch entwickelt wurden. Anton Brosch war Prosektor am Wiener Garnisons- spital und forschte über die möglichen Zusammenhänge von Darmrückständen und verschiedenen Todesursachen. Er fand Zu- sammenhänge zwischen Fehlernährung und Obstipation sowie Fehlernährung und ande- ren Erkrankungen. Bis 1950 wurden über 500.000 Spülungen durchgeführt und die meisten deutschen Universitäten verfügten über ein sogenanntes Sudabad. Die Lizenz zum Bau dieses Gerätes wurde nach Amerika verkauft und Ray Dotolo entwickelte dort in den frühen 1980er Jahren ein Einmalspekulum sowie ein modernes Wandgerät, das heutigen Hygieneanforderungen entspricht.

Einläufe gehörten jedoch schon im Mittelalter zu den wichtigsten Heilmaßnahmen bei verschiedenen Erkrankungen und Unwohlsein, als Teil der ausleitenden Verfahren. Der Körper sollte nach den damaligen Vorstellungen so von Unreinheiten und „schlechten Säften“ befreit werden; heute wird oft der Begriff „Schlacken“ postuliert. Das moderne Verfahren der Colon-Hydro-Therapie wurde im Auftrag der NASA für die Astronauten im Weltraum entwickelt.

Die Methode

Bei der Behandlung werden etwa zehn Liter Wasser ohne Druck in den Darm geleitet, wobei die Temperatur abwechselnd 21 und 41 Grad Celsius beträgt. Dieser Temperaturwechsel soll sich positiv auf die Darmtätigkeit auswirken. Währenddessen wird die Bauchdecke leicht massiert, was ebenfalls die Peristaltik fördern soll. Mit Hilfe der Darmspülung soll der Darm vollständig entleert und vor allem von älteren Kotresten gereinigt werden. Außerdem sollen schädliche Bakterien und Hefepilze ausgespült werden. Nach der Reinigung wird dem Wasser reiner Sauerstoff zugesetzt. Einige Therapeuten setzen dem Spülwasser auch Substanzen wie Kaffee, Milch oder Essig zu, was die Wirkung verstärken soll. Eine Behand- lung dauert rund eine Stunde. Die Therapie umfasst eine Serie von Darmspülungen mit bis zu 15 Terminen. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Die Befürworter der Colon-Hydro-Therapie gehen davon aus, dass die Methode zur „Entgiftung“ und „Entschlackung“ dient und den Stoffwechsel ankurbelt. Außerdem soll die Verdauung bei Verstopfung langfristig verbessert werden. Eine träge Verdauung führt nach dieser Theorie zu einer schleichenden Vergiftung des Organismus durch Fäulnisstoffe. Auch Bakterien und Pilze im Darm könnten zahlreiche Krankheiten verursachen.

Wissenschaftlicher Homöopathienachweis

Luc Montagnier  Quelle: Holger Motzkau, cc-by-sa

Luc Montagnier
Quelle: Holger Motzkau, cc-by-sa

Ein Nobelpreisträger, ist der Meinung, die Homöopathie stehe auf einer sicheren wissenschaftlichen Grundlage.

Der französische Virologe Luc Montagnier schockierte seine Kollegen bei einer renommierten internationalen Konferenz, indem er eine neue Methode zum Nachweis von Virusinfektionen vorlegte, die Parallelen zu den Grundprinzipien der Homöopathie zeigt. Während er seine Nobelpreisträger-Kollegen – die Homöopathie für Quacksalberei halten – kopfschüttelnd zurück ließ, wurde Montagniers Stellungnahme von den Homöopathen, die verständlicherweise nach mehr Glaubwürdigkeit und Anerkennung streben, freudig begrüßt. Montagnier äußerte in dieser Konferenz, Lösungen, die die DNA pathogener Bakterien und Viren einschließlich HIV enthielten, „seien in der Lage, niederfrequente Radiowellen auszusenden“, die die umgebenden Wassermoleküle veranlassten, sich in „Nanostrukturen“ zu ordnen. Diese Wassermoleküle könnten auch ihrerseits wiederum Radiowellen aussenden. Er zeigte, dass Wasser diese Eigenschaften auch dann beibehielt, wenn die Original-Lösung massiv verdünnt wurde, bis zu dem Punkt, wo die ursprüngliche DNA tatsächlich verschwunden war. Auf diese Weise könne Wasser die „Erinnerung“ an Stoffe, mit denen es in Kontakt gewesen sei, speichern – und die Ärzte könnten diese Emissionen verwenden, um Krankheiten zu erkennen. Für einen Wissenschaftler ist es eine Provokation, hier eine Parallele zu den Grundsätzen der Homöopathie zu ziehen. Die Homöopathie arbeitet nach dem Prinzip, dass ein giftiger Stoff in geringen Mengen aufgenommen dieselben Symptome heilt, die er in großen Mengen aufgenommen verursachen würde. Die Wissenschaftler lehnen diese Auffassung komplett ab und behaupten, es gebe keine Beweise dafür, dass Wasser Informationen beibehalten oder übermitteln könne, und dass die Wirkung homöopathischer Behandlungen nie in klinischen Studien nachgewiesen worden sei. Die wachsende Besorgnis der Ärzte hängt damit zusammen, dass die Beliebtheit der Homöopathie immer mehr ansteigt. Sogar die Queen und David Beckham wenden homöopathische Mittel an. Montagnier erhielt den Nobelpreis im Jahr 2008 für seine Forschungen in den 1980er Jahren, durch die er die Verbindung zwischen HIV und AIDS nachweisen konnte. Dieser Durchbruch öffnete den Weg zu neuen Therapien, die das Leben von Millionen von Menschen verlängert haben. Kürzlich war er auf der Tagung der Nobelpreisträger in Lindau in Deutschland, wo sich 60 Nobelpreisträger und 700 andere Wissenschaftler versammelt hatten, um die neuesten Entwicklungen in Medizin, Chemie und Physik zu diskutieren. Cristal Sumner von der Britischen Homöopathischen Gesellschaft sagt, Montagniers Arbeit gebe der Homöopathie „ein echtes wissenschaftliche Ethos“.
www.vkhd.de

NATUR UND MEDIZIN und die Carstens-Stiftung reagierten mit einer Stellungnahme „Aber! Aber!“

Professuren am Tropf der IndustrieDie Debatte in der Presse um Komplementärmedizin kommt nicht zur Ruhe und hält auch im Spätsommer 2010 an.

NATUR UND MEDIZIN und die Carstens-Stiftung reagierten mit einer Stellungnahme „Aber! Aber!“ auf einen Artikel, der Anfang September 2010 in der Wochenzeitung ZEIT „Wehe! Wehe!“ und sich missbilligend über die Lehre zur Naturheilkunde an deutschen Universitäten äußert. erschienen ist.

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Professuren am Tropf der Industrie