Regulation des Zellstoffwechsels in Diagnostik und Therapie chronischer Erkrankungen

Dr. med. Bodo Köhler

Dr. med. Bodo Köhler

von Dr. med. Bodo Köhler, Freiburg

Für naturheilkundlich orientierte Ärzte sind Kenntnisse über das Grundregulationssystem nach Pischinger Pflicht. Leider gehört die „Kür“, nämlich die Beschäftigung mit den Grundlagen der Stoffwechselregulation in den Zellen gewöhnlich nicht mehr zum Programm. Wer sich aber intensiv damit auseinandergesetzt hat, kann sich kaum vorstellen, jemals wieder seine Patienten ohne diese Kenntnisse zu therapieren.

Worin liegt der besondere Wert für die Praxis?
Sämtliche funktionellen Abläufe sind der sog. „Basisregulation“ nachgeschaltet. D. h. diese ist Grundvoraussetzung für eine normale Funktion sämtlicher Gewebe des Organismus. Die wissenschaftlichen Grundlagen dazu hat Prof. Dr. Dr. J. Schole 1985 veröffentlicht. Er konnte zeigen, daß eine Regulation des Zellstoffwechsels nur dann möglich ist, wenn Cortisol und Tyroxin als katabol wirkende Hormone mit STH, dem anabol wirkenden Wachstumshormon gemeinsam in Zelle und Kern anwesend sind. Chronische Krankheiten zeichnen sich dadurch aus, daß entweder eine oder sogar mehrere dieser Hormondrüsen erschöpft sind, oder die notwendigen Rezeptoren fehlen und deshalb keine Basisregulation mehr möglich ist. Hinzu kommt, daß der Säuren/Basen-Haushalt untrnnbar mit dem Zellstoffwechsel verknüpft ist, und zwar 4-polig. Eine Heilung ohne Normalisierung der Basisregulation ist ausgeschlossen! Der kundige Arzt wird sich deshalb primär um die Stoffwechselentgleisung kümmern (diagnostisch wie therapeutisch), bevor zusätzliche Maßnahmen sinnvoll eingesetzt werden können. Die Erkenntnisse um die Stoffwechselregulation stellen eine enorme Bereicherung der praktischen Arbeit mit dem Patienten dar. Wegen der daraus resultierenden Vorteile sind sie aus der Praxis nicht mehr wegzudenken.

Basisregulation des Zellstoffwechsel von Dr. med. Bodo Köhler

Basisregulation des Zellstoffwechsel von Dr. med. Bodo Köhler

Inhalt

  1. Einleitung
  2. Stoffwechselregulation
  3. Auswirkungen
  4. Praktische Umsetzung
  5. Fazit
  6. Literatur

1. Einleitung

Bereits vor über 20 Jahren wurden von J. Schole die wissenschaftlichen Grundlagen der Stoffwechselregulation im Rahmen der „Drei-Komponenten-Theorie“ veröffentlicht. Die Konsequenzen, die sich daraus für die Medizin ableiten, sind sehr umfassend, weil sich damit ein sehr direkter Zugang zu allen Erkrankungen finden läßt, und zwar in Bezug auf Entstehung und Behandlung derselben, bis hin zur Ernährung. Wegen der umfangreichen Thematik werden hier nur einige Besonderheiten herausgestellt. Als Literatur für das weiterführende Studium (siehe Literaturanhang) wird primär das Grundlagenwerk „Regulationskrankheiten“ von J. Schole und W. Lutz empfohlen. Eine verkürzte Darlegung ist den Büchern „Grundlagen des Lebens“, sowie „Biophysikalische Informations-Therapie“ von B. Köhler zu entnehmen.

2. Stoffwechselregulation.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß in der „offiziellen“ Meinung zur Stoffwechselregulation sehr viele Ungereimtheiten auftauchen. Ein Grund liegt darin, daß bisher angenommen wurde, daß in Abhängigkeit von einer Konfigurationsänderung Stoffwechselvorgänge gebremst oder beschleunigt würden (allosterische Beeinflussung der Phosphofruktokinase). Das wurde als Pasteur-Effekt bezeichnet. Nach heutigen Erkennt-nissen zeigt sich aber, daß der Pasteur-Effekt in erster Linie vom Redox-Status der Zelle abhängig ist und auch negativ werden kann. Das Glutathionsystem kann als Spiegelbild des Redoxsystems gesehen werden mit nahtloser Interkonversion (Umschaltung). Hier zeigen sich direkte Zusammenhänge mit dem Funktionszustand des Immunsystems. Der anabole Synthese- und der katabole Energie-Stoffwechsel sind miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig. Keiner von beiden kann korrekt beschrieben werden, ohne gleichzeitige Berücksichtigung des Partners (YIN-YANG-Prinzip). Ihre Aktivität ist im Ruhezustand gleich. Sie wird durch die sog. Basisregulation gewährleistet, welche durch Oxydations- und Reduktionsvorgänge gekennzeichnet ist, durch den Austausch von Elektronen (Elektronendonator-Akzeptor-Reaktionen), also ein ständiges Geben und Nehmen.

Das Redox-Potential bestimmt die Basisregulation und gewährleistet damit den „Alltagsstoffwechsel“ der Zellen.

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