Archiv für den Monat: Juni 2013

Vitamin D: Update 2013

Von der Rachitis-Prophylaxe zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge

Von Uwe Gröber, Jörg Spitz, Michael F. Holick, Matthias Wacker und Klaus Kisters

Vitamin DSeit der Entdeckung seiner antirachitischen Wirkung in den 1920er Jahren hat man das Sonnenvitamin lange Zeit nur im Hinblick auf seine Funktion im Calcium- und Knochenstoffwechsel betrachtet. Eine Vielzahl von Forschungsergebnissen der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass Vitamin D in seiner hormonaktiven Form 1,25-(OH) -Vitamin D (1,25-(OH)-D, Calcitriol) nicht nur ein Regulator der Calcium- und Phosphathomöostase ist, sondern zahlreiche extraskelettäre Wirkungen aufweist. Darunter sind von besonderer Bedeutung der Einfluss des Vitamin-D-Hormons auf das Herz-Kreislauf-System, das endokrine System, das Immunsystem sowie auf die Zelldifferenzierung und das Zellwachstum.

Uwe Gröber

Uwe Gröber

Der Vitamin-D-Status sollte bei allen Krebspatienten (25-OH-D,  Serum) kontrolliert und durch adäquate Supplementierung kompensiert werden (25-OH-D-Zielwert: 40 bis 60 ng/ml bzw. 100 bis 150 nmol). Dies gilt insbesondere für Krebspatienten mit schlechtem Ernährungsstatus, Therapien mit Anthrazyklin- und Taxan-haltigen Chemotherapien sowie bei muskulären, mukokutanen Störungen, Fatigue und Tumorkachexie.

Im Hinblick auf die Vorbeugung von Atemwegsinfektionen können Kinder und Erwachsene anhand der Daten von Interventionsstudien von einer Normalisierung des Vitamin-D-Status profitieren. Weitere Interventionsstudien müssen in den nächsten Jahren zeigen, ob Patienten mit Asthma und COPD im Hinblick auf die Wirksamkeit der Medikation (z. B. Corticoide) und den Krankheitsverlauf auch von der Supplementierung von Vitamin D profitieren können.

In einer aktuellen randomisierten placebokontrollierten Doppelblindstudie wurde nun erstmals der Einfluss einer Supplementierung von täglich 400 I.E. oder 2000 I.E. Vitamin D 3 für zwei Monaten auf die Genexpression der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) bei gesunden Erwachsenen im Winter untersucht. Dabei war die Verbesserung des 25-OH-D-Status mit einer mindestens 1,5-fachen Änderung der Genexpression in 291 Genen assoziiert. Die Ergebnisse dieser Studie lassen vermuten, dass jegliche Verbesserung des Vitamin-D-Status signifikant die Expression von Genen beeinflusst, die eine Vielzahl von biologischen Funktionen haben und in mehr als 160 Stoffwechselwegen verbunden sind mit der Pathogenese von Autoimmunerkrankungen, Krebserkrankungen und kardiovaskulären Erkrankungen. Diese Studie deckt zum ersten Mal genetische Fingerabdrücke auf, die auf molekularbiochemischer Ebene einen wichtigen Beitrag liefern könnten, um die nicht-skelettären Wirkungen des Sonnenvitamins auf die Gesundheit zu verstehen.

Patienten mit Diabetes mellitus , Insulinresistenz und metabolischem Syndrom scheinen nach der aktuellen Datenlage im Hinblick auf die metabolische Kontrolle, den Komorbiditäten und dem erhöhten Mortalitätsrisiko im besonderen Maße von der labor- diagnostisch validierten Supplementierung von Vitamin D zu profitieren.

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Vitamin D das Sonnenhormon Uwe Gröber, Jörg Spitz, Michael F. Holick, Matthias Wacker und Klaus Kisters Update 2013

Regulationskrankheiten

Dr. med. Bodo Köhler - Freiburg

Dr. med. Bodo Köhler – Freiburg

Lieber Ralf,

endlose Diskussionen liefern zwar manchen Denkanstoß, sind aber selten zielführend.

Der Grund ist das fehlende Bezugssystem, was ein Grundproblem in der Medizin darstellt, die nur linear-kausal ausgerichtet ist. Vernetztes Denken ist aber ohne Bezugssystem unmöglich. Es gibt nur einen Bezugspunkt, der für alle Fachrichtungen der gleiche ist: Die Zelle und ihr Milieu. Wenn wir alle offenen Fragen darauf ausrichten, kommen wir viel schneller zu klaren und einheitlichen Erkenntnissen. Grundvoraussetzung für das Verständnis sind allerdings die Gesetze der Regulation des Zellstoffwechsels, wie sie J. Schole erforscht und vor 30 Jahren veröffentlicht hat (nachzulesen in „Regulationskrankheiten“ Schole/Lutz). Sein folgendes Zitat gibt die Kernaussage komprimiert wider: „Die Regulation des Stoffwechsels einer Zelle ist nur dann möglich, wenn die katabolen Hormone Cortisol + Thyroxin sowie das anabole Wachstumshormon STH gleichzeitig in Cytoplasma und Zellkern vorhanden sind.“ Jede Erkrankung beruht auf einer lokalen Entgleisung des Zellstoffwechsels. Heilung setzt die Wiederherstellung der Regulation des Stoffwechsels in der Zelle voraus. Das ist der entscheidende Punkt!

Das Buch „Regulationskrankheiten“ Versuch einer fachübergreifenden Analyse von Jürgen Schole und Wolfgang Lutz.

Aufbauend auf den Ergebnissen von Selye und Heilmeyer wird von zwei Seiten – der Regulationsbiochemie, einschließlich Molekularbiologie, und der Praxis des Internisten – versucht, das vielfältige Ursachengefüge der Regulations- bzw. Adaptionskrankheiten auf ein biologisches Grundprinzip zurückzuführen. Gleichzeitig werden neue Wege für eine wirksame natürliche Prophylaxe und für eine biologische Therapie aufgezeigt. Für dieses Buch wurden alle Fakten und Indizien zusammengetragen, die als Mosaiksteine angesehen werden konnten, um ein Gesamtbild der Stoffwechselregulation und der Regulationskrankheiten zu entwerfen, aufbauend auf den wichtigsten und neuesten Erkenntnissen auf diesem Gebiet. Das Buch versucht, in dieser fachübergreifenden Analyse Schulmedizin und Naturheilverfahren zu einer Einheit zu verknüpfen. Inhaltsübersicht: Zusammenfassung der wichtigsten Leitsätze – Einleitung – Stoffwechselregulation – Biochemische Grundlagen – Regulative Entgleisungen – Belastungsadaption – Gewebe- bzw. Organerkrankungen als Entgleisung der Dreikomponentenregulation – Allgemeine Grundlagen – Regulationskrankheiten vom Typ I – Regulationskrankheiten vom Typ II – Behandlung von Regulations – und Adaptionskrankheiten durch Corticosteroide, Mehr-komponentensysteme und kohlehydratarme Ernährung – Therapie anaboler Entgleisungen vom Typ I mit Corticosteroiden – Therapie kataboler Entgleisungen vom Typ I und der Regulationskrankheiten vom Typ II durch kohlehydratarme Ernährung – Synopsis

Zur Buchbestellung

  • Gewicht: 435g
  • ISBN-13: 9783833456060
  • ISBN-10: 383345606X
  • Best.Nr.: 21119579