Lungenkrebs: Studie wird gestoppt

110906d_05Lungenkrebs: Studie wird gestoppt

Die Phase-III-Studie METLung mit dem Antikörper Onartuzumab gegen Lungenkrebs wird abgebrochen. Grund ist das Fehlen einer ausreichenden Wirksamkeit.
Darüber informiert das schweizerische Pharmaunternehmen Roche in einer Pressemitteilung. Roche folgt damit der Empfehlung eines unabhängigen Datenüberwachungskomitees.

Onartuzumab ist ein monoklonaler Antikörper, der sich gezielt gegen den MET (Mesenchymal-eptihelial Transition)-Rezeptor richtet. Wird MET durch seinen Liganden HGF (Hepatocyte Growth Factor) aktiviert, dimerisieren die MET-Proteine. Daraufhin wird eine Signalkaskade ausgelöst, die Zellen zu Wachstum, Teilung und Streuung in andere Körperorgane anregt. Man vermutet, dass die Aktivierung des MET-Signalwegs bei zahlreichen Krebsarten eine Rolle spielt.

Die Phase-III-Studie METLung mit knapp 500 Patienten untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von Onartuzumab in Kombination mit Erlotinib (Tarceva®) bei Patienten mit vorbehandeltem MET-positivem, fortgeschrittenem nichtkleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC). Der primäre Endpunkt der Studie war das Gesamtüberleben; sekundäre Endpunkte das progressionsfreie Überleben, die objektive Ansprechrate und das Sicherheitsprofil. Die Ergebnisse werden laut Roche zur Veröffentlichung auf einer kommenden medizinischen Fachtagung eingereicht.

«Diese Resultate sind enttäuschend, weil neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Lungenkrebs wichtig sind. Lungenkrebs ist die häufigste Krebsart mit den meisten Todesfällen weltweit», so Sandra Horning, Chief Medical Officer und Leiterin der globalen Produktentwicklung bei Roche. Das Unternehmen prüft nun die Auswirkungen der Resultate der METLung Studie für die gesamten klinischen Programme mit Onartuzumab.

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