Frankfurter Consilium

Frankfurter Consilium seit 2004

 

Regulative, onkologische, immunologische, biochemische und
integrative Aspekte einer ganzheitlichen Medizin
Wormser-Kreis 13.07.2005 002

Frau Dr. Ingrid Arnold und Dr. med. habil. Gerhard Ohlenschläger

Das Veto: Ohlenschlägers Zeigerfinger, die Mahnung – bezieht sich auf die Neugestaltung der zukünftigen Abende:
Veto – mehr Raum für mehr Gespräche. Ein muss sind spontane Fragen, Diskussionen statt Vorträge, ganz im Rahmen einer großen Talkrunde, in der Sie alle eingebunden sind. Das war und ist im Sinne unseres Dr. Gerhard Ohlenschläger, Mitbegründer und Vater des Frankfurter Consilium.

Grundsätze und Richtlinien im Frankfurter Consilium

Referenten, Wissenschaftlicher Beirat und Freunde

Rückblick vergangener Diskussionsthemen im Frankfurter Consilium

Initiator und Moderator Ralf Kollinger

Im “Frankfurter Consilium” treffen sich seit Jahren naturheilkundlich ausgerichtete Ärzte und Therapeuten zum gemeinsamen Wissensaustausch mit Referaten und Diskussionen.
In fakultativer Besetzung diskutieren 30 bis 50 Mediziner gemeinschaftlich Themen über regulative, onkologische, immunologische, biochemische und integrative Aspekte einer ganzheitlichen Medizin. Dazu gehören auch komplementärmedizinische Anwendungen in der Krebstherapie, wie jüngstens z. B. Ukrain®, Curcuma und Glutathion. Zur Sprache kommen ebenso seltene oder explorative Methoden wie Informationsmedizin, die Frischzellentherapie, heilende Metalle, Clustermedizin, die Rolle der Schilddrüsen zur Unterstützung anderer Therapien, die Bedeutung des Adrenalins, der Bauchspeicheldrüse oder auch die naturheilkundlich physikalischen Behandlungsmethoden von Alzheimer und Altersdemenz.

Genauso werden in diesem hochkarätigen Kreis von Medizinern, Forschern und Heilpraktikern Fragen über z. B. die kausalen Elemente der MS oder der Tumorentstehung, sowie der Sinn oder Sinn von Impfungen diskutiert. In einer Zeit, in welcher die Form und nicht der Inhalt zählt, hat sich die Schulmedizin an vielen Stellen leider zu einer reinen “Patientenverwaltung” verändert – anstatt sich um das persönliche Wohlergehen des Menschen zu sorgen. Genau an dieser Stelle setzte ich an. Ich versorge nun den naturheilkundlich aufgeschlossenen Therapeuten mit Informationen aus der orthomolekularen und regulativen Medizin, damit dieser “von einer anderen Warte aus” das Wohlbefinden des Patienten beeinflussen kann. Gleichwohl soll der Dialog hier nicht enden. In vielen Fällen bin ich Anlaufstelle für differenzierte Fragestellungen und bemühe mich darüber hinaus, den Kontakt zwischen Therapeuten untereinander herzustellen, um dadurch überregional Kommunikation in Gang zu setzen — die leider oft fehlt; denn was gibt es Interessanteres, als an den Erfahrungen anderer teilzuhaben?

Ein Bespiel hierfür bildet, wie oben beschrieben, die Diskussionsrunde “Frankfurter Consilium”. Aber auch Programminformationen über weitere Krebskongresse, die zum Teil von mir auch inhaltlich mitgestaltet werden, um neue Methoden und Ansätze zu Gehör zu bringen, habe ich mir auf die Fahne geschrieben.

Heilmethoden sind ständig in Bewegung, daher habe ich immer ein “offenes Ohr” für die Vorschläge der Therapeuten.

Veröffentlichung in der Comed Fachmagazin für Komplementärmedizin 21. Jahrgang Juni 2015

Eine Zusammenkunft von Opinion Leaders – Das Frankfurter Consilium mit Ralf Kollinger feierte 10 Jähriges Jubiläum

In Gedenken an Dr. med. habil. Gerhard Ohlenschläger  (1930 – 2008)

Erinnerungen;  In Memoriam, Das Frankfurter Consilium findet stets in Gedenken an den Biochemiker Dr. med. habil. Gerhard Ohlenschläger statt.

In Memoriam, Das Frankfurter Consilium findet stets in Gedenken an den Biochemiker Dr. med. habil. Gerhard Ohlenschläger statt. v. l. Ralf Kollinger Frau Dr. Ingrid Arnold und Dr. med. habil. Gerhard Ohlenschläger

Dr. med. habil. Gerhard Ohlenschläger

geboren 1930 in Frankfurt am Main, verstorben 2008
Biochemiker, Glutathion-Forscher, Entwickler des S-Acetylglutathions und anderer Glutathion-Derivate zur therapeutischen Anwendung


Forschungsschwerpunkte

Biologische Krebs-Forschung, Biochemie / Pathobiochemie, molekulare Biologie, klinisch-chemische Analytik, Glutathion und Glutathion-Derivate, Grenzgebiete zwischen Biochemie, Biophysik und Medizin, photochemische Reaktionen und Biophotonen-Effekte Therapieformen: Sauerstoff-Therapie, Glutathion-Therapie, Homöopathie und Homotoxikologie, Ozon-Therapie, hämatogene Oxidations-Therapie (H.O.T.: Blut-Licht-Sauerstoffbehandlung), antioxidative Therapien, orthomolekulare Therapie, unterstützende Krebs-Therapien, Fatigue-Behandlung

30 Jahre Glutathionforschung durch Dr. med. Gerhard Ohlenschläger®

Durch die wissenschaftliche Forschungsarbeit von Dr. med. habil. Gerhard Ohlenschläger gelangte S-Acetylglutathion zu seiner heutigen Bedeutung: S-Acetylglutathion mit der Pharmazentralnummer 215 2004 basiert auf Dr. Ohlenschlägers Überlegungen, das sehr labile reduzierte Glutathion (G-SH aktives Glutathion) in einer speziellen therapeutischen Form zur Verfügung zu stellen, damit es geschützt in die Zellen gelangt und den intrazellulären Glutathion-Spiegel erhöhen kann. Dies ist bei anderen Glutathion-Formen größtenteils nicht der Fall, da sie auf ihrem Weg zur Zelle chemisch reagieren (oxidieren) und damit unwirksam werden.

Das pharmakologisch unbedenkliche Verfahren der Acetylierung; Acetylgruppen kommen in vielen biologisch wichtigen Molekülen vor.
Beispiele: Salicylsäure wird durch Acetylierung zu Acetylsalicylsäure (ASS); reduziertes Glutathion wird durch Acetylierung zu S-Acetylglutathion (S-Acetyl-L-Glutathion).“ >Acetylierung von reduziertem Glutathion (G-SH) zu S-Acetylglutathion zielt darauf ab, das reduzierte Glutathion biochemisch zu stabilisieren. Dies dient also als Schutz gegen eine unerwünschte vorzeitige Oxidation (z.B. durch freie Radikale). Das solchermaßen pharmazeutisch aufbereitete Tripeptid kann somit unbeschadet zur Zelle gelangen und die Zellmembran passieren. Dort wird es von Zell-Enzymen wieder in die aktive Form – reduziertes Glutathion – umgewandelt. Daher ist S-Acetylglutathion der Wirkstoff der Wahl, wenn es um eine effektive Erhöhung des intrazellulären Glutathion-Spiegels geht.

Anmerkungen: Die Acetylierung wird in der Pharmakologie häufig als sehr effiziente Methode zur Stabilisierung von biologisch-pharmazeutischen Substanzen angewendet. Bekanntestes Beispiel ist die sogenannte Acetylsalicylsäure (ASS) bei Schmerzmitteln. S-Acetylglutathion (engl. Acetyl Glutathion) wird in Form einer Feinchemikalie auch S-Acetyl-L-Glutathion genannt. Bei S-Acetyl-L-Glutathion handelt es sich nicht um einen pharmazeutischen Wirkstoff.

Werdegang von Gerhard Ohlenschäger

Studium der Humanmedizin und der Philosophie (u.a. bei Adorno, Horkheimer, Kramer und Habermas) in Frankfurt am Main
1958 Staatsexamen in Medizin
1960 Approbation als Arzt
1960 Promotion zum Dr. med.
1965 Facharzt für Innere Medizin
1960–1966 Arzt an verschiedenen Kliniken in den Disziplinen Innere Medizin, Chirurgie, Labormedizin, Serologie, Gynäkologie und Orthopädie
1966 Habilitation, Venia Legendi
1967 Facharzt für Chirurgie
1967 Facharzt für Labormedizin
1972 Ausbildung in Biochemie
1966–1995 Lehr- und Forschungstätigkeit am Gustav-Embden-Zentrum der Biologischen Chemie, Klinikum und Fachbereich Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main: u.a. Ausbildung von Medizin-Studenten, MTA, Krankenschwestern/-pflegern und Heilpraktikern

Publikationen, Vorträge, Patente

16 Monographien und über 250 Fachpublikationen zu den Themen Glutathion (S-Acetylglutathion bzw. S-Acetyl-L-Glutathion, engl. Acetyl Glutathion), Glutathion-Therapie, orthomolekulare Medizin, freie Radikale, oxidativer Streß, Sauerstoff-Therapie, Krebs-Therapien, Biophysik, Biochemie, Pathobiochemie, Naturheilkunde und Naturphilosophie

Zahlreiche Patente auf diverse eigene medizinisch-therapeutische Entwicklungen um den Wirkstoff Glutathion und Glutathion-Derivate, unter anderem auf den pharmazeutischen Wirkstoff S-Acetylglutathion

Wissenschaftler, Arzt und Glutathion-Preisträger

Über 30 Jahre lang war PD Dr. med. habil. Gerhard Ohlenschläger in Lehre und Forschung tätig. Stets war sein großes Interesse für Naturphilosophie eine wichtige Grundlage seiner Tätigkeit. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte lagen auf folgenden Themen:

  • Biologische Krebsforschung
  • Grenzgebiete zwischen Biochemie/Biophysik einerseits und Medizin andererseits
  • Biophysik und Biochemie der freien Radikale

Seine besondere Aufmerksamkeit galt den Oxidations- und Reduktionsmechanismen im menschlichen Körper. Diese dienen unter anderem lebensnotwendigen Entgiftungsprozessen. Aus seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ergab sich auch die Erforschung des zentralen Moleküls Glutathion. Dr. Ohlenschläger untersuchte jahrzehntelang detailliert die Bedeutung des Glutathion-Redoxsystems für die Vorbeugung und Therapie verschiedenster Erkrankungen – unter anderem von Krebs-Erkrankungen. Die Ergebnisse seiner Forschung waren die Grundlage entscheidender neuer Therapie-Ansätze. Etliche seiner medizinisch-therapeutischen Entwicklungen um den Wirkstoff Glutathion wurden patentiert.

Philosophischer und naturwissenschaftlicher Horizont

Dr. Ohlenschläger wurde am 26. August 1930 in Frankfurt am Main geboren. Kindheit, Jugend und Gymnasialzeit verbrachte er in Königstein im Taunus. Nach dem Abitur widmete er sich zunächst dem Studium der Philosophie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Prägend war hier sein Kontakt zur sogenannten „Frankfurter Schule“: Zu Ohlenschlägers Professoren gehörten weltberühmte Soziologen und Philosophen, unter anderen Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas.

Zusätzlich zu seiner philosophischen Bildung widmete sich Ohlenschläger der Medizin. Auch dieses Fach studierte er an der Goethe-Universität in Frankfurt, wo er im Jahr 1958 das medizinische Staatsexamen ablegte. Nach seiner Approbation zum Arzt und der Promotion zum Dr. med. (1960) war er 15 Jahre als Arzt am Krankenbett in verschiedenen Kliniken tätig. Erstaunlich ist die Bandbreite der Fachdisziplinen, die er dabei abdeckte: Innere Medizin, Chirurgie, Labormedizin, Serologie (Diagnose von Krankheiten durch Untersuchung des Blutserums), Frauenheilkunde und Orthopädie. Daß er gleich in drei Disziplinen Facharzt-Abschlüsse absolvierte (1965 Facharzt für Innere Medizin, 1967 Facharzt für Labormedizin, 1967 Facharzt für Chirurgie), belegt, wie intensiv er sich in die unterschiedlichen Fachgebiete einarbeitete. 1966 schloss er seine Habilitation ab. Mit der Venia Legendi wurde ihm im gleichen Jahr die universitäre Lehrerlaubnis verliehen. Bald danach widmete er sich zusätzlich dem Studium der Biochemie.

Mehr als 30 Jahre war PD Dr. med. habil. Gerhard Ohlenschläger am Gustav Embden-Zentrum für Biologische Chemie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main in Lehre und Forschung tätig. Neben Medizin-Studenten bildete er auch Angehörige der medizinischen Hilfsberufe, Medizinisch-technische Assistenten, Krankenschwestern, Krankenpfleger und Heilpraktiker aus. Zu seinen Fachgebieten zählten unter anderem Biochemie, Pathobiochemie, Molekulare Biologie und Klinisch-chemische Analytik.

Charakteristisch war Dr. Ohlenschlägers Interdisziplinarität – er vereinte streng naturwissenschaftliche mit philosophischen, schulmedizinische mit naturheilkundlichen Aspekten zu einem beeindruckenden, schlüssigen Ganzen. Dies spiegelte sich auch in seinem persönlichen Umfeld wider. Sein geistiger Weggefährte und guter, fast väterlicher Freund war Prof. Friedrich Dessauer, Chef des Max-Planck-Institutes für Biophysik in Frankfurt am Main. Lange Jahre pflegte er einen intensiven philosophischen Gedankenaustausch mit seinem Patenonkel Prof. Gustav Siewerth, der bis in die frühen 1960er Jahre an verschiedenen deutschen Hochschulen Philosophie und Pädagogik lehrte.

Der weite fachliche Horizont Dr. Ohlenschlägers zeigte sich in den vielfältigen Themen seiner internationalen Vorträge und wissenschaftlichen Arbeiten. Sie fanden und finden weltweit Interesse und Anerkennung. Dr. Ohlenschläger referierte bzw. publizierte unter anderem über freie Radikale, oxidativen Streß, Sauerstoff-Therapien, orthomolekulare Therapien (Nahrungsergänzung mit Mikronährstoffen), Onkologie, unterstützende Krebs-Therapien, Fatigue-Behandlung, Biochemie, Pathobiochemie, Biophysik, Biophotonen-Effekte, Homöopathie, Homotoxikologie, Naturheilkunde und Naturphilosophie. Berühmt waren seine Vorträge auf der Medizinischen Woche in Baden-Baden und in Freudenstadt.

Bei aller Interdisziplinarität und Internationalität blieb Dr. Ohlenschläger ein Wissen-schaftler im klassischen Sinne. Seine primären Anliegen waren nicht etwa persönliche Anerkennung, Renommee oder hochdotierte Positionen. Vielmehr war es ihm wichtig, sichere Erkenntnisse zu gewinnen, Wissenschaftlern und Praktikern eine fundierte Ausbildung zu geben und nicht zuletzt neue, verantwortliche, medizinische Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Auf seinen Verdiensten in diesen Bereichen beruht sein hohes Ansehen. In einem Vortrag zum 65. Geburtstag Dr. Ohlenschlägers sagte der bekannte Biophotonen-Forscher Prof. Dr. Fritz Albert Popp:

„Was ich am meisten bei Ihnen bewundere, Herr Ohlenschläger, ist, dass Sie heute hier nicht anwesend sind beispielsweise als der Direktor eines großen Max-Planck-Institutes – eigentlich hätten Sie es ja verdient – oder als Direktor eines großen pharmazeutischen Konzerns. In einer Zeit, in der die wissenschaftlichen Tugenden der Vergangenheit nicht mehr so gefragt sind, in einer Zeit, in der das Verantwortungsbewusstsein für die Zukunft auch nicht sonderlich gefragt ist, ist es wirklich eine Ehre, bestimmte Verdienstmedaillen nicht umgehängt bekommen zu haben.“ (Quelle: Aktuelle Standpunkte aus der Ganzheitsmedizin – Berichtsband zum Gerhard Ohlenschläger Symposium. Reglin, Köln 1996, S. 71)

Dr. Gerhard Ohlenschläger starb am 3. Juli 2008 an Herzversagen.

Wichtigste Buchveröffentlichungen

  • G. Ohlenschläger: Freie Radikale, oxidativer Streß und Antioxidantien. Krankheitsverursachende, präventive und reparative Prinzipien in lebenden Systemen. Reglin, Köln 1995/2000
  • G. Ohlenschläger, H. Dietl: Handbuch der Orthomolekularen Medizin. Prävention und Therapie durch körpereigene Substanzen. Haug, Stuttgart 1994/2001
  • G. Ohlenschläger: Schach dem Herzinfarkt. Promedico, Hamburg 1997/1999
  • G. Ohlenschläger: Wie entsteht Krebs? Reglin, Köln 1998
  • G. Ohlenschläger: Das Phänomen Krankheit. Reglin, Köln 1997
  • G. Ohlenschläger: Hat der Zelltod auch mehrere Gesichter? Reglin, Köln 1996
  • G. Ohlenschläger, K. Glagau: Vitalstoffe – Bausteine der Gesundheit. Haug, Heidelberg 1994
  • G. Ohlenschläger: Das Glutathionsystem – Ordnungs- und informationserhaltende Grundregulation lebender Systeme. Verlag für Medizin Fischer, Heidelberg 1991
  • G. Ohlenschläger, K. Lippmann, H. Stadtlaender: Lehrbuch der hämatogenen Oxydationstherapie – HOT. Haug, Heidelberg 1991
  • G. Ohlenschläger: Synopsis der Elektrophoresetechniken. G-I-T-Verlag Giebeler, Darmstadt 1980
  • G. Ohlenschläger: Reaktionsweise der Blutfaktoren – Agglutinogene und Agglutinine – bei verschiedenen Erkrankungen. Dissertation, Frankfurt 1960

 

Schreibe einen Kommentar