Dr. Bodo Kuklinski, Rostock – zur „Gefährlichkeit“ von Vitaminen und Mikronährstoffen

Dr. Bodo Kuklinski, Rostock

Dr. Bodo Kuklinski, Rostock

In den letzten Jahren erschienen wissenschaftliche Publikationen und Wissenschaftsfeuilletons der Presse, die fast kampagneartig negative Aussagen über Vitamin- und Mikronährstoffwirkungen trafen. Ohne eigene Recherchen übernehmen Journalisten kritiklos Publikationsresultate oder zitierten „Experten“, die sich schon vorher einseitig positioniert hatten. Meldungen wie:
– Studien zeigen den großen Schwindel mit den Vitaminpillen. Sie seien wirkungslos, teuer, manchmal gefährlich und ein Milliardengeschäft (3).
– „Die Vitaminlüge“ (Süddeutsche Zeitung Nr. 15, Mai/Juni 2007)
– „Antioxidantien – kein Schutz vor kardiovaskulären Erkrankungen“ (Ärztliche Praxis 14.8.2007)
– Vitamin B nützt dem Herzen nichts. Cardio News 9 (2007) (WENBIT-Studie)
Weitere Publikationen wurden ähnlich in der Presse zitiert:
– Vitamin C blockiert die Wirkung der Krebs-Chemotherapie (1)
– Selen und Vitamin E senken nicht das Prostatakrebs-Risiko (2)
Weitere Beispiele über einseitige Aussagen finden sich in (5), u. a. auch, dass eine tägliche 10-minütige Sonnenlichtexposition ausreiche, den Vitamin-D-Tagesbedarf zu decken.

Medizinische Laien, Ernährungsberater, aber auch Ärzte glauben derartige Schlussfol-gerungen, da ihnen biochemische Grundkenntnisse fehlen, sie nicht die Originalliteratur lesen und falls doch, sie nicht Fehler oder statistische Unkorrektheiten erkennen.

„Vitaminpräparate können tödlich sein“ – war einer der jüngsten Horrormeldungen, die im Frühjahr 2007 weltweit durch die Presse ging. Anlass war die Metaanalyse einer dänischen Forschergruppe der Universität Kopenhagen von 68 Originalarbeiten über die Effekte von Nahrungsergänzungsmitteln und Selen (4). Sofort nach Publikation zweifelten renommierte Wissenschaftler über die Durchführung und Interpretation der Studie. Der renommierte Münchner Professor für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie Jörg Hasdorf auf einem Workshop der GVF (Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung) am 21.8.2007 in Berlin:

Dr. Bodo Kuklinkski ist seit 40 Jahren praktizierender Facharzt für Innere Medizin und u. a. Mitglied der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung (GVF).

Hier geht es zum gesamten Artikel:
Dr. Bodo Kuklinski aus Rostock zur Gefährlichkeit Vitaminen und Mikronaehrstoffen

Der Immunologe Dr. rer. nat. Erwin Walraph im Frankfurter Consilium

Der Immunologe Dr. rer. nat. Erwin Walraph im Frankfurter Consilium

Neubrandenburg, 30.12.2009
Dr. Erwin Walraph, Laborpraxis für Immunologie. 17034 Neubrandenburg,

Lieber Herr Kollinger,
Ich wünsche mir die Fortsetzung Ihrer interessanten und z. T. aufmunternden oder auch deprimierenden Informationen 😉 sowie den Fortbestand des interdisziplinär tätigen Frankfurter Consil- iums. Zu der von Ihnen kürzlich übermittelten Arbeit von Herrn Dr. Bodo Kuklinski „Zur „Gefährlichkeit“ von Vitaminen und Mikronährstoffen“ muss ich einige Bemerkungen schreiben. Grund- sätzlich hat Herr Kuklinski Recht betreffs der unkontrollierten und z. T. unverantwortlichen Therapien mit Mikronährstoffen. Leider geht er auf deren Wirkung auf das Immunsystem nicht direkt ein, sondern erwähnt nur die Auswirkungen. Ich möchte meine Erfahrungen in diesem Zusammenhang kurz mitteilen (keine Studien). Durch verschiedene Pharmafirmen wurde mit einer enormen Werbung ein riesiges Finanztor aufgestoßen. Viele Patienten schlucken über Jahre unverantwortlich hohe Dosen von Multipräparaten ohne jemals den Haus- oder Facharzt darüber informiert zu haben. Weiterhin werden Patienten von ärztlichen Kollegen und mit ihnen zusammenarbeitende Apotheken mit den sog. Nahrungsergänzungsmitteln und nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten versorgt. So kommt es vor, dass ängstlichen Patienten über Jahre wöchentlich die Immuntherapeutika Mistellektine, Thymuspeptide und oder Enzyme injiziert bekommen. Diese Patienten fallen erst durch eine Kontrolle des Immunstatus auf. Immunopathien wie Dysregulationen, Immunschwächen und oder überschießende Immunmechanismen sowie Redoxblockaden sind die Folge. Das Immunsystem ist das wichtigste Organ zur Integrität, Individualität und Gesunderhaltung des Organismus. Die Lymphopoese und Immunzelldifferenzierung sind außerordentlich abhängig vom Mitochondrien- und Zellstoffwechsel sowie von Einflüssen des ZNS und dem Alter. Das Wissen über die Zusammenhänge ist im Allgemeinen wenig vorhanden. Es ist auch eine Aufgabe der Laboratorien, den Ärzten (und Patienten) die Laborwerte plausibel zu erklären und Zusammenhänge aufzuzeigen; wenn auch der EBM kaum Spielraum zulässt. Es gibt viele Möglichkeiten, sein Wissen zu erweitern (z. B. das Frankfurter Consilium). Viele Ärzte sind bereit ihr spezielles Wissen weiter zugeben oder zur Diskussion zu stellen. So kann der komplexe Organismus Mensch in der täglichen Praxis besser erkannt und auch therapiert werden.

Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Erwin Walraph