Hyperthermie in der Onkologie

Die Hyperthermie Behandlung bei Krebs

Die Zahl der neu diagnostizierten Krebserkrankungen wird in Deutschland auf etwa 400.000 pro Jahr geschätzt. Bei ungefähr der Hälfte aller Patienten verläuft die Krankheit tödlich. Viele verschiedene Tumorarten, die sich im gesamten Körper bilden können, werden unter dem allgemein bekannten Begriff Krebs zusammengefasst.

Ein Tumor ist ein unkontrolliertes Zellwachstum an einer bestimmten Stelle, der andere Organe befällt oder verdrängt und in den gesamten Körper ausstreut. Das Zellwachstum ist so stark, dass das betroffene Organ irgendwann seine ursprüngliche Funktion einstellt. Für die Behandlung von Tumoren sind bislang drei klassische Therapiemethoden bekannt. Zum einen wird versucht, mittels eines chirurgischen Eingriffs das kranke Gewebe möglichst vollständig zu entfernen.

Außerdem besteht die Möglichkeit, durch hochwellige Strahlen von außen das Tumor-gewebe zu zerstören oder die Blutzufuhr zu beschränken. Die Behandlungsart wird als Strahlentherapie bezeichnet. Medikamentös wird im Rahmen einer Chemotherapie behandelt, die ebenfalls im Inneren des Tumors Gewebe zerstören soll.

Trotz intensiver Behandlung, Forschung und Optimierung reichen diese klassischen Möglichkeiten nicht immer aus, um den Patienten mit Krebs zu heilen. Deshalb wird unterstützend die so genannte Hyperthermie eingesetzt. Die Wärmetherapie ist eine Begleitbehandlung und steigert den Erfolg der drei Hauptbehandlungsmethoden deutlich.

Hyperthermie bedeutet wortwörtlich übersetzt Überwärmung. Bei Fieber macht sich der Körper den Effekt der Überwärmung zu Nutze. Indem er die Körpertemperatur erhöht, werden Krankheitskeime wie Bakterien und Viren abgetötet, da sie an die normale Körpertemperatur von etwa 36 Grad gewöhnt sind.

Bei der Hyperthermie wird ebenfalls Wärme genutzt, um die Krankheitsherde , in dem Fall körpereigenes Tumorgewebe zu zerstören. Elektromagnetische Strahlung erhitzt von außen die vom Tumor befallenen Bereiche auf mindestens 42,5 Grad Celsius. Dadurch wird die Durchblutung im erhitzten Gebiet wesentlich erhöht, wodurch Strahlen- oder Chemotherapie wesentlich besser wirken können.

Außerdem werden unterschiedliche Arten der Überwärmung je nach Art des Tumors eingesetzt. Die Ganzkörper-Hyperthermie beispielsweise ist bei Erkrankungen des Blut- oder Lymphsystems erfolgreich, während die regionale Tiefentherapie tiefsitzende Einzeltumore wirkungsvoll behandelt. Der positive Einfluss einer Hyperthermie Behandlung konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. So liegt die Überlebenschance von Frauen mit Brustkrebs etwa doppelt so hoch bei Patientinnen, die neben der klassischen Strahlentherapie auch mit Hyperthermie behandelt wurden.

Zum einen werden durch die Hitze Tumorzellen direkt abgetötet, zum anderen gelangen Medikamente durch die gesteigerte Durchblutung wirkungsvoller in das Innere des Tumors und können gezielt wirken. Ein dritter Effekt ist die Änderung bestimmter Moleküle an der Tumoroberfläche. Durch diese Änderung kann das körpereigene Immunsystem Krebszellen leichter erkennen und bekämpfen. Deshalb wird der konsequente Einsatz einer begleitenden Hyperthermie bei allen Krebserkrankungen empfohlen.
Anwendungsgebiete

Hyperthermie dient der simultanen und multilokalen Behandlung fortgeschrittener, metastasierender, maligner und fester Tumoren. Der Einsatz hochflexibler Applikations- elektroden (Textilelektroden) ermöglicht die Behandlung nahezu aller Tumorlokationen.

Behandlungseigenschaften:

  • hohe Selektivität
  • multilokaler Fokus
  • geringe Impedanz
  • echte Energiekontrolle
  • präzise fokussierte Wärme
  • antibakterielle Elektroden
  • äußerst sicher und effektiv
  • geringe Spannung, hohe Stromstärke
  • sehr wenige Kontraindikationen
  • keine Mikrowellen, keine Strahlung
  • sichere Hochfrequenzlösung
  • Tumorauswahl auf Zellebene
  • hoher EMC-Standard
  • zuschaltbare Modulation
  • personalisierte Elektroden (auf Wunsch)
  • Behandlungsüberwachung vor Ort
  • kein Strahlungsrisiko für das Personal
  • geringes Risiko, unbedeutende Nebenwirkungen
  • Anwendung modernster Fraktal-Physiologie
  • leichte, der Körperform angepasste Elektroden
  • einfache Anwendung, übersichtliche Steuerung

Maligne Erkrankungen sind bekanntermaßen sehr komplex. Um sie zu besiegen, benötigen wir daher ebenfalls komplexe Methoden. Die Oncothermie ist eine Ergänzung zu den anerkannten konventionellen Behandlungsmethoden der Onkologie und kann in Verbindung mit allen Chemo- und Radiotherapien angewendet werden. Die Ergänzung der chirurgischen Behandlung in der prä- und postoperativen Phase mit dieser Methode bietet bemerkenswerte Vorteile für die Patienten.

Unser 3 Punkte-Wirkungsprinzip dient als Säule für den Erfolg der Oncothermie und damit der Verlängerung der Überlebenszeit.

1. Energieabsorption
2. Selektiver Fokus
3. Aktivierung des Immunsystems durch Modulation

  •  Energieabsorption
  • Die Oncothermie macht sich das besondere Absorptionsverhalten der extrazellulären Flüssigkeit im Tumorgewebe bei Frequenzen um 10 MHz zunutze. Für die Energie-übertragung nutzt die Methode, die nach dem Prinzip der kapazitiven Kopplung wie ein Kondensator arbeitet, elektromagnetische Wellen mit einer Frequenz von 13,56 MHz (Radiowellen).
  • Energieeintrag & TemperaturBei der Oncothermie bewirkt der Energieeintrag eine konstante Erhöhung der Temperatur der extrazellulären Flüssigkeit im Tumorgewebe. Dadurch entsteht ein Temperaturgradient (Temperaturgefälle) in der Zellmembran, der durch die kontinuierliche Energiezufuhr bis zum Equilibrium gegen Ende der Therapie aufrecht erhalten wird. Der in absoluten Zahlen sehr niedrige Temperaturunterschied führt aufgrund der ebenso geringen Wegstrecke zu einem starken Temperaturgefälle von extra– nach intrazellulär, das einen entsprechenden thermischen Stress auf die Membran ausübt, der bis zur Apoptose führen kann.
  • Selektiver Fokus
  • Da das Tumorgewebe eine niedrigere Impedanz als das umliegende Gewebe aufweist, wird der größte Teil der eingebrachten Energie durch das Tumorgewebe geleitet und dort absorbiert. Diese Selektion des Tumorgewebes (Selbstfokussierung) macht eine externe Fokussierung unnötig.
  • Aktivierung des Immunsystems durch Modulation
  • Die Oncothermie stimuliert durch die Schädigung bzw. teilweise Zerstörung der Zellmembran die Antigenexpression, insbesondere von Hitzeschock-Proteinen und damit eine gegen die Tumorzelle gerichtete Immunreaktion.