Stellungnahme zur „Münchener Amalgamstudie“
Dr. med. Joachim Mutter
Insgesamt belegt die groß angelegte „Münchener Amalgamstudie“ eindrucksvoll schädigende Wirkungen von Zahnamalgam. Die aus Zahnamalgam freiwerdenden Quecksilbermengen reichen aus, menschliche Zellen zu schädigen (Projekt I). Es gibt einen zeitlichen Zusammenhang zwischen Einbringen von Amalgamfüllungen und Beginn von Beschwerden (Projekt II). Amalgamentfernung kann eine Vielzahl von Beschwerden lindern sowie den Hg-Gehalt in Körperflüssigkeiten reduzieren (Projekte II, III, V). Auch wenn Amalgamträger mit Beschwer- den sozial schlechter gestellt sind und 12 Jahre länger Amalgam tragen als solche ohne Beschwerden, sind ihre Hg-Werte nach Provokation tendenziell niedriger (Projekt IV); dies weist auf quecksilberbedingte Beeinträchtigung der Ausscheidung hin. Lebensstiländerung (u.a. Ernährungsumstellung) verminderte innerhalb von 12 Monaten die Quecksilber-konzentration und lindert die Beschwerden, allerdings nicht so stark wie Amalgam-entfernung; nach 18 Monaten zeigten sich trotz Lebensstiländerung tendenziell Verschlechterung und Erhöhung der Hg-Werte (Projekt V). Vorliegende Stellungnahme arbeitet wichtige Ergebnisse der fünf Studien heraus; diese zeigen eher die Schädlichkeit von Amalgam und die Heilwirkung seiner Entfernung, werden indes von den Autoren heruntergespielt. Leider ignorieren sie gut belegte Tatsachen, etwa dass Quecksilberwerte in Körperflüssigkeiten nicht denen in Organen entsprechen oder mit dem Schweregrad der Beschwerden korrelieren; dass es direkte – nicht über das Blut erfolgende – Quecksilber-aufnahme in Gewebe gibt; dass Quecksilber entgiftende Enzyme hemmen oder zerstören kann. Die Autoren tendieren zu Überschätzung von Fisch und Unterschätzung von Amalgam als Quecksilberquellen. Hinzuweisen ist auf einige gravierende methodische Mängel. Es fällt auf, dass die Autoren ihre Ergebnisse vielfach relativieren und dass die Sachverhalte in den Medien unzutreffend dargestellt wurden.
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Ist Amalgam unschädlich Stellungnahme zur Münchner Amalgamstudie