Wie ein Blitzschlag die moderne Krebstherapie verändert hat.
Martina Kondritz
Ralf Kollinger stellt vor:
Martina Kondritz,
Therapeutin und Schulungsleiterin Deutschland
für Bio-Elektro-Therapie in 50259 Pulheim – Brauweiler
Historischer Überblick
Ca. 200 v.C. Kleinasien Galen (Claudius Galenus) Als wirksame und natürliche Elektrizitäts-quelle werden elektrische Fische (Zitterrochen, u.a.) zur Behandlung von Gichtarthritis und Kopfschmerz benutzt.
Ca.600 v.C. Griechenland Thales von Milet Den Griechen war die Wirkung der elektrischen Ladung bekannt, ohne daß von ihnen die Ursache dafür erkannt wurde. Geriebener Bernstein (griechisch ) zieht kleine Gegenstände an
1600 England William Gilbert Prägte den Begriff Electrica
Ab 1600 Europa Galilei, Kepler, Newton Beginn der Physik der Neuzeit:Mechanik, Astronomie
1750 Amerika Benjamin Franklin Er fand heraus, dass es zwei Ladungstypen gibt, die er postiv (+) und negativ (-) nannte. Er betrieb intensive Experimente auf dem Gebiet der Elektrizität und konstruierte den ersten Blitzableiter.
1745 Europa Pivati Bereits 1745 versuchte Pivati mit Hilfe einer Elektrisiermaschine, Medikamente in den Körper des Menschen einzubringen (Iontophorese).
1777 Frankreich Charles Augustin de Coulomb Coulomb erfand die Torsionswaage zur Messung von magnetischer und elektrischer Anziehungskraft. Mit Hilfe dieser Erfindung konnte er die Wechselwirkung zwischen elektrischen Ladungen untersuchen und das genannte Coulombsche Gesetz formulieren.
1780 Italien Luigi GALVANI Galvani wurde sehr berühmt durch seine ab 1780 durchge-führten Reizversuche an Froschschenkeln, deren Zuckungen nach Metallkontakten er als „tierische Elektrizität“ beschrieb, jedoch falsch interpretierte.
1800 Italien Alessandro Volta Um 1800 entwickelte er die sogenannte Voltasche Säule, die ein Vorläufer der elektrischen Batterie war und stationären Strom lieferte. Für die elektrische Spannung wurde ihm zu Ehren die Einheit Volt gewählt.
1812 England Birch Birch behandelte Brüche erfolgreich mit «Schocks durch elektrisches Fluidum».
1860 Amerika Arthur Garrett Veröffentlichte ein Lehrbuch mit dem Titel Electrophysiology and Elektrotherapy (Elektrophysiologie und Elektrotherapie)
1860 Schottland J.C. Maxwell Diese Entdeckungen fanden um ihren krönenden und vorläufigen Abschluss in der Aufstellung der „Maxwell-Gleichungen“ mit Hilfe derer alle bis dahin bekannten elektromagnetischen Phänomene beschrieben und berechenbar wurden.
1924 Deutschland Delbanco / Unna Berichte über Elektrokoagulation von Karzinomen.
1926 Frankreich F.J.Darrier Berichtet von malignen Melanomen die erfolgreich mit Gleich- strom behandelt wurden. Diese Methode wurde als Galvanotherapie bezeichnet.
1959 Russland N.V.Kolpikov Erbrachte den Nachweis der erfolgreichen Behandlung mittels Gleichstrom bei Sarkomen.
1965 Russland Ashigaliev Forschung des Gleichstromeinflusses auf Versuchstiere mit über- tragbaren Geschwulsten mit dem Ziel der Aufklärung was der Strom an den Tumoren bewirkt.
1983 Schweden B. Nordenström Veröffentlichung der Grundlagen zur Elektrotherapie und Behandlungsergebnisse.
1988 Östereich R. Pekar Erste Veröffentlichung seiner Forschungsergebnisse über Elektro-therapie.
1997 China Xin Yu Ling Veröffentlichung einer Anwendungsstudie mit über 9011 Patienten.
2000 Schweden E. Nielson Doctoral Thesis: Modelling of the electrochemical Treatment of Tumours.
2002 Schweden H.v.Euler Doctoral Thesis: Electrochemical Treatment of Tumours.
2008 EUROPA Deutschland (20), Spanien ( 6), Rußland ( 4), Schweiz ( 1), Österreich ( 3), Dänemark ( 1)
(Fotos anklicken zum vergrößern)
Zertifiziert: Bet-7 Komplett-Gerät Horst Poduschka
Die Therapieanlage BET-7 dient der Behandlung von Tumoren mittels Gleichstrom.
Sie wurde im Laufe der letzten Jahre in Zusammenarbeit mit Anwendern der Bio-Elektro-therapie und Technikern stets weiterentwickelt, so dass die heutige Version dem aktuellen Erkenntnisstand entspricht und TÜV zertifiziert ist. Zertifiziert nach Medizinprodukte-direktive 93/42/EWG. Die neue Gerätegeneration BET – 7 entspricht höchsten technischen Standards
Von Froschschenkeln und Elektrizität
Im Jahre 1780 entdeckte Luigi Galvani rein zufällig die Kontraktion präparierter Froschschenkel beim Überschlag elektrischer Funken. Der Name Galvanis ist heute u. a. durch die Begriffe Galvanismus (Lehre vom galvanischen Strom) und Galvanisieren (durch Elektrolyse mit Metall überziehen) bekannt.
Darstellung von Galvanis Labor
Galvanis Frösche
Vom Blitzschlag getroffen, oder wie alles begann
Dies ist durch einen Fall dokumentiert, den ein Arzt 1880 in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet berichtete. Bei einem seiner Patienten handelte es sich um einen an Krebs erkrankten Landarbeiter (Tumor an der Lippe und Teilen des Kinns); dieser Mann wurde in Ausübung seiner Tätigkeit beim Umpflügen eines Feldes vom Blitz getroffen, wobei die Pferde starben und der Pflug in tausend Stücke zerbarst, er selbst aber überlebte. Zum Erstaunen des Arztes, der bei dem Arbeiter einen starken Ozongeruch wahrnahm, reduzierte sich die Tumorgröße nach diesem Vorfall in den folgenden Wochen schrittweise, und der Patient war für lange Jahre völlig von seiner Krankheit und den damit einhergehenden Leiden befreit.
Wissenschaftlicher Hintergrund: Die Pioniere der Galvanotherapie
Prof. Dr. Nariman Ashigaliev
geb.1933 in Rußland Uni Studium der Medizin von 1949 – 1955. Studien über die ECT / BET, Galvanotherapie von 1962 bis 1967. Promotion 1965 über Stromtherapie plus Strahlentherapie.
Prof. Dr. Nariman Ashigaliev
Veröffentlichungen aus dem Jahr 1965 von Prof. Dr. Ashigaliev aus Rußland
Prof. Dr. Björn Nordenström
Prof. Dr. Björn Nordenström 1920 – 2006
Mitglied der Nobelpreiskommission am Karolinska Institut Stockholm hat mit der Anwendung der Theorie der sog. Biologischen geschlossenen Kreise in den vergangenen 2 Jahrzehnten praktische Erfolge erzielt.
Prof. Dr. Björn Nordenström
Buch Veröffentlichungen von Prof. Dr. Björn Nordenström
Der Krebsforscher Dr. Rudolf Pekar
Dr. Rudolf Pekar 1912 – 2004
Durch die Pionierarbeit von Dr. Rudolf Pekar Bad Ischl, der seit Anfang der siebziger Jahre die Methodik der Galvano -Methode verfeinerte und durch die Veröffentlichung seiner Erfahrungen, sowie schwedische, österreichische und US –amerikanische Forschungsarbeiten sind wir heute in der Lage, eine Tumortherapie mit galvanischen Strömen erfolgreich durchzuführen.
Die Bücher von dem Krebsforscher Dr. Rudolf Pekar:
Die Perkutane Galvano Therapie bei Tumoren
Die Perkutane Bio Elektro Therapie bei Tumoren
Krebs Die Biologische und Medizinische Tragödie
„Galvano“-Therapie, BET, oder ECT was versteht man darunter:
Bei der Behandlung von Tumoren versteht man die Galvanotherapie als Möglichkeit der Therapie von gut- und bösartigen Tumoren die mittels Gleichstrom behandelt werden können. Je nach Größe des Tumorareales werden ein oder mehrere Elektrodenpaare angelegt oder eingeführt, was eine Fokus-sierung des Stromes auf den zu behandeln- den Tumor mit sich bringt. Ausschlagge- bend für eine schonende Krebstherapie ist, dass die zellzerstörenden Effekte ausschließlich im Tumorgewebe wirken und gesundes Gewebe unbeeinflusst lässt.
Die Durchflutung des Tumorgewebes mit Gleichstrom löst elektrolytische Prozesse an den Elektroden aus. Positiv geladene Ionen wandern zur Kathode, so dass ein sehr alkalisches Milieu entsteht. An der Kathode wird u.a. Natronlauge(NaOH) mit sehr hohen pH- Werten (bis pH 13) gebildet. Negativ geladene Ionen wandern zur Anode, wo ein sehr saures Milieu entsteht, da dort u.a. Salzsäure gebildet wird. Die erreichten sauren und alkalischen pH- Werte liegen weit außerhalb des physiologischen Bereichs (pH 2-3 und pH 10-13) und sind somit für das Tumorgewebe gewebszerstörend.
Widerstand:
Der Widerstand ist von den geometrischen Verhältnissen und von dem Material, in dem der Strom fließt, stark abhängig. Forschungen haben gezeigt, dass eine gesunde Zelle einen anderen Widerstand hat als eine kranke Zelle. Eine gesunde Zelle liegt bei über 1000 Ohm, kranke Zellen darunter (z.B. Adenome), Hämangiome zwischen 600 Ohm – 300 Ohm. Krebszellen liegen sogar unter 300 Ohm. Der Mechanismus der elektrischen Leitung in den biologischen Geweben ( sowohl in lebendigen als auch in leblosen Geweben ) ist sehr kompliziert und wird bis zum heutigen Tage nicht vollständig verstanden. Die charakteristische Eigenschaft des Prozesses ist der gezwungene Ionentransport. Er ist der wichtigste Prozeß bei der Krebsbehandlung, um eine definitive Schädigung des malignen Gewebes zu erreichen (galvanischer Prozeß ). Die einzustellende Stromstärke sollte von der Lokalisation des Tumors und von der Schmerzschwelle des Patienten abhängig gemacht werden. Die Stromstärke kann zwischen 5 und 75 mA betragen. Da Stromstärke, Widerstand und Spannung über das Ohm´sche Gesetz in Beziehung stehen, kann aus dem elektrischen Widerstand des Tumors und der vorgegebenen Stromstärke die Spannung errechnet werden, welche sich computergesteuert anpasst.
Das Ohmsche Gesetz:
Die wichtigsten Grössen der Elektrotechnik sind Spannung, Strom und Widerstand.
Formelzeichen Einheit :
Spannung U / Volt
Strom I / Ampere
Widerstand R / Ohm
Wird in einem einfachen Stromkreis die angelegte Spannung erhöht, so erhöht sich auch der in der Schaltung fließende Strom. Die Stromstärke I ist also proportional zur angelegten Spannung I= U/R.
Wie wird die Galvanotherapie, BET / ECT Therapie durchgeführt:
Die Galvanotherapie oder BET / ECT Therapie stellt heute in der Tumorbehandlung neben den herkömmlichen Ansätzen (Operation, Bestrahlung und Chemotherapie) sowie neueren Verfahren wie Hyperthermie, Lasertherapie und Kryochirurgie einen weiteren Weg dar, entartetes Gewebe zu zerstören.
1. Behandlungsdiagramm einer BET Behandlung
2. ECT Behandlung eines Adenokarzinom des Corpus ventriculi: Hier erfolgte die Behandlung ausschließlich mit Flachelektroden
Bild nach Ende einer Therapie mit Flachelektroden:
Kontroll Gastroskopie Befund nach 3 Monaten in der laufenden ECT Therapie:
Unterlagen und Verlaufstabellen einzusehen bei Martina Kondritz
Patient mit Lebermetastasen:
Patient mit einem Adeno Karzinom der Lunge rechts:
Unterlagen und Verlaufstabellen einzusehen bei Martina Kondritz
Patientin mit einem Hämangiom linker Oberschenkel und Knie:
Angefangen wurde mit der BET / ECT Therapie am Knie
Unterlagen und Verlaufstabellen einzusehen bei Martina Kondritz
Was kann behandelt werden:
- Mamma- Karzinome, insbesondere Rezidive nach Strahlen- und Chemotherapie.
- Hautkarzinome wie Basaliome, Spinaliome,maligne Melanome usw.
- Weichteiltumore (z. B. Prostata-, Lungen-, Leber- sowie Magenkarzinome).
Was kann nicht behandelt werden:
- Tumoren und Metastasen an : Herz, Hirn, Auge, Knochen, Wirbel, Niere, Harnleiter, Harnblase, Gebärmutter.
- Aktive Autoimmunkrankheiten.
Wer kann nicht behandelt werden:
- In der Schwangerschaft und Stillzeit.
- Alkoholisierte, Bewußtlose, verwirrte oder abhängige Personen.
- Kleinkinder, die sich noch nicht mit dem Arzt verständigen können.